10 Jahre Übergangswohnheim
Erinnern Sie sich noch an den Herbst 2015?
Kurz zuvor war der Neubau des Altenheims im Ortszentrum in Betrieb gegangen, das vorherige Pflegeheim in der Puschendorfer Straße 11 stand leer.
Im September jenen Jahres wurde schließlich bekannt, dass das Gebäude für zehn Jahre durch die Regierung von Mittelfranken angemietet würde.
Angesichts des großen Flüchtlingszustroms wurde die Unterkunft entgegen der eigentlichen Planungen – es sollten vorrangig Menschen mit sehr hoher bzw. schon gesicherter Bleibeperspektive dort eine neue Heimat finden – anfangs auch durch Asylbewerber genutzt.
Am Infoabend platzte die Zenngrundhalle aus allen Nähten. Es gab viele Sorgen, aber auch Optimismus und vor allem Tatkraft vieler helfender Hände!
Nicht wenige Ehrenamtliche kamen schnell an das Ende ihrer Kräfte.
Ohne dieses riesige bürgerschaftliche Engagement wäre der Nutzungsbeginn wohl in völliges Chaos ausgeartet. Es dauerte, bis auch staatlicherseits einigermaßen ausreichende Strukturen geschaffen wurden.
Zeitweise fanden bis zu 130 Personen aller Generationen hier ein Dach über dem Kopf. Vor allem anfangs gab es auch Beschwerden über Lärmbelästigung, aber auch das spielte sich relativ schnell ein.
Haben Sie, vor allem wenn Sie nicht direkt nebenan wohnen, in den letzten Jahren noch viel von der Unterkunft mitbekommen?
Haben sich damals häufig geäußerte Befürchtungen vor allem hinsichtlich der Kriminalitätsentwicklung bewahrheitet?
Welches Fazit würden Sie heute ziehen?
Trotz aller Hürden und damals fehlender Organisation: diese Ausnahmesituation wurde doch gut bewältigt?! Nach Anlaufzeit auch durch die Behörden, durchgängig vor allem aber durch die Ehrenamtlichen, die sich im Helferkreis engagiert hatten.
Kinderbetreuung, Sprachkurse, Alltagsbegleitung – all dies und noch mehr waren enorm wertvolle Bausteine, um Integration zu erleichtern! Einige Bewohner aus der temporären Unterkunft haben – teilweise schon seit Jahren – hier ihre neue dauerhafte Heimat gefunden und sind wie selbstverständlich Einwohner und Bürger unserer Gemeinde.
Herzlichen Dank und großen Respekt all denen, die in dieser ehrenamtlichen Arbeit einen wahren Marathon zurückgelegt haben!
Nun stellt sich natürlich die Frage: wie geht es mit dem Gebäude in der Puschendorfer Straße 11 weiter?
Fakt ist: auf Grund des baulichen Zustandes dieses mittlerweile 40 Jahre intensiv genutzten Gebäudes erfolgte keine Verlängerung des Mietvertrages durch die Regierung.
Eine Neuvermietung ohne grundlegende Eingriffe oder Sanierung wird nicht möglich sein.
Die Gemeindeverwaltung steht mit den Eigentümern des Objekts in Verbindung, doch noch gibt es keine spruchreife Entwicklung bzgl. eines etwaigen Umbaus oder Abrisses.